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Электронный УМК ФБД, ЭФ. Учебнометодический комплекс по дисциплине Иностранный язык (немецкий) для студентов первого курса уо Полесский государственный университет


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НазваниеУчебнометодический комплекс по дисциплине Иностранный язык (немецкий) для студентов первого курса уо Полесский государственный университет
Дата09.05.2018
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ТипУчебно-методический комплекс
#43191
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Aufgabe 1. Lesen Sie den folgenden Text!
Wirtschaftspolitik in der Bundesrepublik Deutschland

Die Bundesrepublik Deutschland gehört zu den international führenden Industrieländern. Mit ihrer wirtschaftlichen Gesamtleistung steht sie in der Welt an dritter Stelle, im Welthandel nimmt sie sogar den zweiten Platz ein. Seit 1975 wirkt die Bundesrepublik in der Gruppe der sieben groβen westlichen Industrieländer (der sogenannten “G-7“) mit.

Seit Mitte der neunziger Jahre erreicht das Bruttoinlandsprodukt – der Wert allererzeugten Waren und Dienstleistungen in den alten Bundesländern die Rekordmarke von etwa 3 000 Milliarden Euro. Jeder Einwohner erwirtschaftet damit statistisch jährlich 25 000 Euro. Der preisbereinigte, also reale Wert des Bruttoinlandsprodukts hat sich in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt, in vierzig Jahren sogar verfünffacht.

Die Wirtschaft der BDR ist durch die marktwirtschaftliche Ordnung geprägt. Der Staat verzichtet darauf, in die Preis- und Lohngestaltung direkt einzugreifen. Voraussetzung für das Funktionieren des Marktmechanismus ist es, den Wettbewerb zu entfalten.

Er fördert die Leistungsbereitschaft und zwingt Unternehmen dazu, sich mit Hilfe günstiger Preise, besserer Produktqualitäten, günstiger Zahlungs- und Lieferbedingungen oder zusätzlicher Serviceleistungen hervorzutun. Zugleich fördert der Wettbewerb die Verfahrens- und Produktinnovation und zwingt Betriebsverwaltungen bzw. Firmenvorstände, die Produktion zu rationalisieren und mit knappen Ressourcen sparsam umzugehen.

Einige Bereiche der deutschen Wirtschaft aber waren nicht oder nicht ganz dem marktwirtschaftlichen System unterworfen (z.B. die Landwirtschaft, Teile des Verkehrswesens und der Steinkohlenbergbau, auch frühere Staatsbetriebe in den neuen Bundesländern). Der Staat strebt danach, diese Bereiche unter sozial tragbaren Verhältnissen allmählich in die Marktwirtschaft zu überführen.

Mit dem Stabilitätsgesetz von 1967 verfügt der Staat über ein Instrument, das es ermöglicht, konjunkturelle Fehlentwicklungen zu vermeiden. Das ständige Idealziel ist es, stabile Preise, einen hohen

Beschäftigungsstand und auβenwirtschaftliches Gleichgewicht bei stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum zu sichern.

Neben der Regierung und der Deutschen Bank sind folgende Gremien berufen, bei der Gestaltung und Koordinierung der Wirtschafts- und Finanzpolitik mitzuwirken: der Konjunkturrat für die öffentliche Hand (er bemüht sich ein einheitliches Vorgehen aller Beteiligten in der Konjunkturpolitik zu erreichen); der

Finanzplanungsrat (er hat die Aufgabe, die Finanzplanung von Bund, Ländern und Gemeinden zu koordinieren); der Sachverständigenrat (seine Pflicht ist es, die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zu begutachten).

(Герасименко, Л.Д. Немецкий язык. Пособие по экономическому переводу: Учебно-методический комплекс.- М.: Изд. центр ЕАОИ, 2008. – с.18)

Aufgabe 2. Beantworten die Fragen zum Text!

1. In welcher Ländergruppe wirkt die BRD mit?

2. Welchen Platz nimmt das Land im Welthandel ein?

3. Wie hoch ist das Bruttoinlandsprodukt der BRD.

4. Wie ist es in den letzten Jahrzehnten gewachsen?

5. Worauf verzichtet der Staat bei der marktwirtschaftlichen Ordnung und setzt das voraus?

6. Was fordert der Wettbewerb in der Wirtschaft?

7. Welche Bereiche und aus welchem Grund blieben lange dem marktwirtschaftlichen System nicht unterworfen?

8. Was ist das Ziel des Stabilitätsgesetzes von 1967?

9. Welche Gremien sind berufen die Wirtschafts-und Finanzpolitik zu gestalten und zu koordinieren?
Aufgabe 3. Übersetzen Sie folgende Redewendungen ins Russische. Behalten Sie die Redewendungen, bilden Sie die Sätze mit ihnen.

Im Welthandel den zweiten Platz einnehmen; in der Gruppe der großen westlichen Industrieländer mitwirken; Waren und Dienstleistungen erzeugen; die Rekordmarke erreichen; eine hohen Gewinn erwirtschaften; in die Preis – und Lohngestaltung nicht eingreifen; die Leistungsbereitschaft fordern; günstige Zahlung– und Lieferbedingungen schaffen; die Verfahrensinnovationen fordern; mit knappen Reccourcen umgehen; hohe Gewinne erzielen; Fehlentwicklungen vermeiden; bei der Gestaltung der Wirtschaftspolitik mitwirken; die gesamtwirtschaftliche Entwicklung begutachten.

(Герасименко, Л.Д. Немецкий язык. Пособие по экономическому переводу: Учебно-методический комплекс.- М.: Изд. центр ЕАОИ, 2008. – с.20)

Aufgabe 4. Übersetzen Sie folgende Redewendungen ins Deutsche!

Занимать второе место в мировой торговле; сотрудничать в группе крупных западных индустриальных стран; производить товары и услуги; достигать рекордного уровня; получать высокую прибыль (в результате хозяйственной деятельности); не вмешиваться в формирование цен и зарплаты; способствовать деловой активности; создавать благоприятные условия платежа и поставки; способствовать введению новых методов; обходиться небольшими ресурсами; добиваться высоких прибылей; избегать неправильного развития; сотрудничать в формировании экономической политики; проводить общеэкономическую экспертизу.
(Герасименко, Л.Д. Немецкий язык. Пособие по экономическому переводу: Учебно-методический комплекс.- М.: Изд. центр ЕАОИ, 2008. – с.21)
Aufgabe 5. Lesen Sie und übersetzen Sie den Text!
Industrie und Landwirtschaft der BRD

Die Industrie der BRD ist hochentwickelt. Die meisten Betriebe sind mittelständisch mit weniger als 50 Mitarbeitern. Nur 2 Prozent machen Groβbetriebe, deren Beschäftigte über 1000 zählen.

Die statistischen Angaben lassen erkennen, daβ nach der Vereinigung der wirtschaftliche Anteil der Industrie wegen des Strukturwandels etwas zurückgegangen ist. Dabei vergröβerte sich das Gewicht der Dienstleistungsbereiche.

Die Tragsäulen der Industrie der BRD sind der Straβenfahrzeugbau, der Maschinen- und Anlagenbau sowie die elektrotechnische Industrie. Unter diesen Riesen ist auch die chemische Industrie zu erwähnen. Ihre Flexibilität und Leistungsfähigkeit lassen diese Industriegruppe die Spitzenstellung einnehmen.

Der Straβenfahrzeugbau ist einer der umsatzstärksten Industriezweige der BRD. Der weitaus gröβte Teil davon entfällt auf die Automobilindustrie. Nach Japan und den USA ist die Bundesrepublik der drittgröβte Automobilproduzent der Welt.

Mit der Jahresproduktion von 4,68 Millionen PKW lässt sich ein hoher Stand erreichen. Knapp 2,2 Millionen PKW wurden im Ausland abgesetzt.

Der Maschinen- und Anlagenbau stellt hauptsächlich Serienerzeugnisse her oder konzipiert und fertigt Groβanlagen. Über 90 Prozent der Maschinenbauunternehmen sind Klein- und Mittelbetriebe mit unter 300 Beschäftigten. Sie haben sich auf bestimmte Fachgebiete spezialisiert. Als Ausrüster der Industrie kommt diesem Wirtschaftszweig eine Schlüsselstellung zu. Die Produktpalette ist im internationalen Vergleich einzigartig und umfasst rund 17000 verschiedene Erzeugnisse - von Armaturen über Druck- und Landmaschinen bis hin zu Werkzeugmaschinen.

Die chemische Industrie ist der wichtigste Zweig der Grundstoff und Produktionsgüterindustrie in der Bundesrepublik.

Weitere wichtige Branchen sind Ernährungsbereich, Textil-, Bekleidungs-, Stahlindustrie, Bergbau sowie Feinmechanische und Optische Industrie. Die Luft- und Raumfahrtindustrie ist vergleichsweise klein, hat aber in technologischer Hinsicht groβe Bedeutung. Sie stellt höchste Anforderungen an Zulieferer und Mitfertiger.

Als rohstoffarmes Land ist Deutschland seit jeher darauf angewiesen, in der Wirtschaft mit einem hochentwickelten Güterangebot präsent zu sein. Es müssen rationelle, kostengünstige Fertigungsmethoden angewendet werden, die auf modernsten Technologien beruhen. Nur so lässt es sich im internationalen Wettbewerb.

Deutschland verfügt über eine leistungsfähige Landwirtschaft. Die eine breite Palette qualitativ hochwertiger Nahrungsmittel erzeugende Landwirtschaft nutzt rund die Hälfte von der sich über knapp 36 Millionen Hektar erstreckenden Gesamtfläche des Landes. Das Bild der Landwirtschaft in Westdeutschland wird nach wie vor vom bäuerlichen Familienbetrieb geprägt. Über 90 Prozent aller Betriebe bewirtschaften eine Fläche von weniger als 50 Hektar. Das aus einem Nebenerwerbsbetrieb bezogene Haupteinkommen ist aber auch für dieses Bild kennzeichnend.

Die wichtigsten Produkte der westdeutschen Landwirtschaft sind – bezogen auf die Verkaufserlöse – Milch, Schweine- und Rindfleisch sowie Getreide und Zuckerrüben. Regional angebaute bestimmte Sonderkulturen wie Gemüse, Sonnenblumen, Hopfen, Obst und Wein sowie andere Gartenbauerzeugnisse spielen auch eine groβe Rolle.

Die Tierhaltung erfolgt in Westdeutschland überwiegend in kleineren Beständen. Sogenannte Agrarfabriken sind die Ausnahme: Knapp 90 Prozent der Milchkühe werden in Beständen mit weniger als 40 Tieren gehalten, knapp 80 Prozent der Mastschweine in Bestanden mit weniger als 600 Tieren.

Die auf die Massenproduktion spezialisierten LPGs der DDR hatten in der Pflanzenproduktion im Schnitt 4300 Hektar Land bewirtschaftet, die streng davon getrennten Betriebe der Tierproduktion hatten durchschnittlich lieber 1650 Kühe, 11000 Mastschweine oder 500000 Legehennen gehalten. Drei Viertel der nach der Vereinigung umgewandelten LPGs sind zu Genossenschaften, Personen- und Kapitalgesellschaften U.S. geworden. Die den Landwirten bereitzustellenden staatlichen Geldmittel sollen die Betriebe fördern, die gegründet oder wiedcr eingerichtet werden.

Aus den in den letzten Jahrzehnten stark veränderten Verzehrgewohnheiten der Deutschen ergab sich eine deutlich gesunkene Nachfrage nach der stärkereichen pflanzlichen Produktion wie Kartoffeln und Getreideerzeugnissen. Dagegen zeichnete sich ein erheblich zugenommener Verbrauch von Fleisch, Geflügel und Eiern ab. Das bei weitem die Nachfrage Oberschreitende Angebot bei wichtigen Produkten wie z.B. Getreide, Milch und Rindfleisch lässt Landwirtschaft der BRD die Agrarmärkte durch mengenbegrenzende Maβnahmen entlasten.

(Герасименко, Л.Д. Немецкий язык. Пособие по экономическому переводу: Учебно-методический комплекс.- М.: Изд. центр ЕАОИ, 2008. – с.25)

Aufgabe 6. Beantworten Sie folgende Fragen zum Text!

1. Wie ist das Verhältnis der mittelständischen und Großbetriebe in der BRD?

2. Wie viel Beschäftigte haben Großbetriebe?

3. Wird der Anteil der Industrie an der Wirtschaft größer?

4. Welche Industriezweige der BRD sind in erster Linie zu erwähnen?

5. Welchen Platz nimmt Deutschland als Automobilproduzent in der Welt ein?

6. An welchen Märkten werden die deutschen Autos abgesetzt?

7. Welche Stellung kommt dem Maschinen- und Anlagenbau im Lande zu?

8. Wie breit ist die Produktpalette dieses Zweiges?

9. Welche Rolle spielt die chemische Branche in der BRD für die Grundstoff- und Produktionsgüterindustrie?

10. Welche weiteren Industriezweige gehören zu der Spitzengruppe?

11. Wie kann Deutschland im internationalen Wettbewerb mithalten?

12. Über welche Landwirtschaft verfügt die BRD?

13. Welche Anbaufläche wird in Deutschland von seiner Landwirtschaft genutzt?

14. Welche bäuerlichen Betriebe prägen das Bild des Landes?

15. Was sind die wichtigsten Landwirtschaftsprodukte (bezogen auf Verkaufserlöse)?

16. Was erfolgt die Tierhaltung in Deutschland?

17. Wie wird die Landwirtschaft in den neuen Ländern umstrukturiert?

18. Werden neue Betriebe vom Staat gefördert?

19. Wie veränderten sich die Verzehrgewohnheiten der Deutschen in den letzten Jahrzehnten?

20. Was ergibt sich aus dem die Nachfrage überschreitenden Angebot bei einigen wichtigen Produkten?

21. Welche Maßnahmen werden zum Zweck der Mengenbegrenzung der landwirtschaftlichen Produktion getroffen?

22. Worauf richtet die EU-Agrarpolitik die landwirtstchaftliche Produktion aus?
Aufgaben 7 . Übersetzen Sie aus dem Deutschen ins Russische.

50 Beschäftigte zählen; zwei Prozent ausmachen (betragen); durch Flexibilität und Leistungsfähigkeit geprägt sein; der größte Absatzteil entfällt…; im Ausland absetzen; Serienerzeugnisse herstellen; komplexe Großanlagen fertigen; sich auf bestimmte Fachgebiete spezialisieren; die Produktpalette umfasst…; einen wichtigen Zweig der Grundstoff- und Produktionsgüterindustrie vertreten; zur Spitzengruppe gehören; den Umsatz von…haben; hohe Anforderungen an Zulieferer stellen; auf…angewiesen sein; rationelle und kostengünstige Fertigungsmethoden anwenden.

(Герасименко, Л.Д. Немецкий язык. Пособие по экономическому переводу: Учебно-методический комплекс.- М.: Изд. центр ЕАОИ, 2008. – с.21)

Aufgabe 8. Übersetzen Sie aus dem Russischen ins Deutsche!

Насчитывать 50 занятых; составляет два процента; отличаться гибкостью и производительностью; сбывать за границей; производить серийные изделия; изготовлять комплексные крупные установки; специализироваться на определенных отраслях (иметь определенную специализацию); палитра изделий охватывает; представлять важную отрасль тяжелой промышленности (основных материалов), а так же промежуточной продукции (сырья и полуфабрикатов); входить в передовую группу; иметь оборот в; предъявлять высокие требования к поставщикам комплектующих изделий; зависеть от чего-либо (быть ориентированным на что-либо); применять рациональные дешевые методы изготовления.
Aufgabe 9. Übersetzen Sie folgende Redewendungen ins Deutsche!

Располагать высокопроизводительным сельским хозяйством; производить широкий ассортимент высококачественных продуктов питания; использовать посевную площадь в 600 гектаров; крестьянское семейное производство; обработать площадь менее, чем 50 гектаров; получать основной доход из побочного источника заработка; сажать овощи; предлагать продукты садоводства; содержать небольшое поголовье молочных коров; выкармливать свиней; специализироваться на растениеводстве; держать 500 000 кур-несушек; основывать или воссоздавать фермерские хозяйства; менять вкусовые привычки; намечается увеличение потребления; оставить не обработанной посевную площадь; предложение, превышающее спрос; снять напряженность на аграрных рынках; принять меры; нацелить на внутреннее потребление.
Aufgabe 10. Lesen Sie den Text, übersetzen Sie den Text ins Russische!

Wirtschaft und Landwirtschaft in Belarus

Nach der Erwerbung der Unabhängigkeit im Jahr 1991 hat die Republik Belarus eine wichtige Etappe der Herstellung ihrer Staatlichkeit zurückgelegt. Heute ist sie ein sich dynamisch entwickelndes europäisches Land.

Belarus hat seine nationale Konkurrenzvorteile: politische und ökonomische Stabilität; vorteilhafte ökonomische und geographische Lage; weiten Zutritt zu den Märkten der Russischen Föderation und Kasachstans; hochqualifiziertes wissenschaftliches und technisches Personal; niedrige Kriminalitätsrate und Korruption; Bestand freier Wirtschaftszonen und des Technologieparks; progressive Gesetzgebung für Investierung.

Man kann die Grundrichtungen für Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit der Erzeugnisse der belarussischer Warenproduzenten und der gesamten Nationalwirtschaft bestimmen: technische Neuausrüstung; Modernisierung der Produktion; Einführung der Spitzentechnologien; Senkung der Herstellungskosten; Versorgung der Quellensparung und Energiesparung; Qualitätserhöhung der Erzeugnisse; Bildung der Verhältnisse für Exportentwicklung.

Dank ihrer Lage an der Kreuzung der europäischen Handelswege zwischen West und Ost, Nord und Süd, ist Belarus ein Knotenpunkt für die Erschließung neuer aussichtsvoller Absatzmärkte in den GUS-Staaten. Dazu tragen das entwickelte Verkehrsnetz, eine stabile innenpolitische Lage, eine niedrige Kriminalitäts- und Korruptionsrate, die Abwesenheit der religiösen oder nationalen Konflikte erheblich bei.

Das Land verfügt über hochqualifizierte und verhältnismäßig preiswerte Arbeitskräfte mit guten technischen Fertigkeiten und Arbeitserfahrungen.

Belarus hat den Weg einer evolutionären Reformierung seiner Wirtschaft gewählt und die Schaffung einer sozialorientierten Wirtschaft seiner Entwicklungsstrategie zugrunde gelegt. Die in den letzten Jahren ergriffenen Maßnahmen haben es ermöglicht, im Land einen stabilen Wirtschaftsstandort entstehen zu lassen. Der reale Wirtschaftssektor hat sich kontinuierlich entwickelt. Die Inflationsrate ist in den letzten drei Jahren wesentlich zurückgegangen und liegt im einstelligen Bereich, der Rubelkurs bleibt im festgelegten Rahmen, es gibt positive Entwicklungen im Agrarsektor, mit hohem Tempo steigt das Lebensniveau der Bevölkerung.

Die staatliche Wirtschaftspolitik in der Republik Belarus beruht auf folgenden Grundlagen:

– Aufbau eines effizienten wirtschaftlichen und sozialen Systems, das den realen Bedürfnissen der Gesellschaft entspricht und unter den Verhältnissen der Marktwirtschaft und der internationalen Integration erfolgreich funktioniert;
– Entwicklung der klein- und mittelständischen Betriebe, Förderung des Unternehmertums und Schaffung der Wettbewerbsumgebung;

– Schaffung der günstigen makroökonomischen Bedingungen für einheimische und ausländische Wirtschaftssubjekte;

– Liberalisierung des Außenhandels;

– Erhöhung der ökologischen Sicherheit.

Die Republik Belarus ist ein Industrieland, dessen Wirtschaft durch die entwickelten Zweige von Metallurgie, Maschinenbau, Chemie-, Erdölchemie-, Textil- und Nahrungsmittelindustrie gekennzeichnet wird. Die Grundlage des Produktionspotentials des Landes bildet der Industriekomplex. Auf ihn entfallen ca. 49 % aller Anlagenfonds, ca. 28 % des BIP und ca. 30 % aller Beschäftigten in der Volkswirtschaft.

Zu einem bedeutenden Faktor des Wirtschaftswachstums in Belarus wurde die Orientierung der Wirtschaft auf Außenmärkte. Der Anteil der Exporte am BIP der Republik Belarus beträgt fast 60 %. Einen überzeugenden Beweis für Wettbewerbsfähigkeit der belarussischen Industrie liefert die Präsenz der Produkte ihrer führenden Branchen (Maschinenbau und Metallverarbeitung, chemische und petrolchemische Industrie, Elektroenergetik, Leicht- und Nahrungsmittelindustrie, Holzindustrie) auf dem europäischen und den Weltmärkten.

Belarus, das nur 0,15 % der Fläche der bewohnbaren Erde einnimmt und auf dessen Territorium ca. 0,17 % der Weltbevölkerung lebt, stellt über 30 % der Weltproduktion der schwersten Kippfahrzeuge, 11 % der Kalidüngemittel, 8 % der Traktoren sowie einen bedeutenden Teil der Mikroprozessoren her. Es werden heutzutage von 80 % bis 90 % der im Lande hergestellten Traktoren und LKWs, metallverarbeitenden Maschinen, Reifen, Motorräder, Fernsehgeräte, Kühlschränke, Kalidüngemittel und Chemiefaserstoffe, Textilwaren ausgeführt.

Die traditionell hohe Weltoffenheit der belarussischen Wirtschaft hat bereits am Anfang der Transformationsprozesse Priorität der Mehrvektorenpolitik für Belarus prädestiniert. Das Land, das nach der Vertiefung der Integration innerhalb der GUS strebt, profitiert gleichzeitig von der internationalen Arbeitsteilung und setzt sich aktiv für den Ausbau der Zusammenarbeit mit den westlichen Partnern ein.

Gegenwärtig unterhält die Republik Belarus Handelsbeziehungen zu rund 170 Ländern der Welt. Die größten Handelspartner sind Russland, Niederlande, die Ukraine, Deutschland, Polen, Großbritannien, China. Der Anteil der EU am Außenhandelsumsatz unseres Staates hat sich in den letzten Jahren wesentlich erhöht, wozu auch die Erweiterung der Europäischen Union beigetragen hat. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner von Belarus nach Russland.

Seit Dezember 1992 hat Belarus einen Beobachterstatus bei dem Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (GATT), seit dem 1. Januar 1995 bei der Welthandelsorganisation (WTO) inne. Der Beitritt zur WTO wird als eine Vorrangrichtung der staatlichen Außenwirtschaftsstrategie betrachtet. Dabei wird viel Wert darauf gelegt, die Handelspolitik stufenweise zu reformieren und die Tarif- und Außertarifregelung im Außenhandel an die allgemeinen Prinzipien und Regeln der WTO anpassen zu lassen.

Gleichzeitig baut Belarus die gemeinsame Zollunion mit Russland und Kasachstan auf. Es wird die einheitliche Wirtschaftszone zwischen der Republik Belarus, Russland und Kasachstan ausgebaut. Das bedeutet, dass ein potentieller ausländischer Investor, der sein Kapital in die belarussische Wirtschaft anlegt, den breiten Zugang auch zu den riesigen russischen und kasachischen Märkten und in der Zukunft zu den Märkten anderer größter GUS-Länder bekommen wird. Im Rahmen der Zollunion sollen Zollgebühren, Akzisen, Quoten, Lizenzen, tarifliche und quantitative Beschränkungen in Bezug auf den gegenseitigen Handel aufgehoben werden.

Die Zusammenarbeit zwischen der Republik Belarus mit den führenden internationalen Finanzorganisationen – dem Internationalen Währungsfonds, der Weltbank, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung – wird auf pragmatischer Grundlage ausgebaut.

Zwecks Erhöhung des Exportvolumens von belarussischen Waren und Dienstleistungen wurde in der Republik ein normatives Dokument erarbeitet, welches eine einheitliche Ordnung bei der Abschließung von Exportverträgen festlegt und die Zollabfertigungsprozeduren vereinfacht. Zu einem weiteren wichtigen Schritt wurde die Schaffung von Bedingungen für die Einführung in den belarussischen Betrieben des internationalen Systems der Qualitätsverwaltung (ISO-9000) und der Zertifizierung der Produktion mit der CE Marke.

Das 2002 verabschiedete Nationalprogramm zur Heranziehung von Investitionen für den Zeitraum bis 2010 sieht neben der Entwicklung des gemeinsamen Investitionspotentials eine weitere Vervollkommnung von Rahmenbedingungen vor. Zu einem Meilenpunkt in dieser Richtung wurde die Verabschiedung des Investitionskodex. Infolge der staatlichen Maßnahmen zur Verbesserung des Investitionsklimas in Belarus war in den letzten Jahren eine deutliche Erhöhung der Kapitalanlagen in die belarussische Wirtschaft zu verzeichnen.

Der Bedarf an Auslandsinvestitionen bis 2010 wird auf 13 Mrd. USD geschätzt (36 % des gesamten Investitionsvolumens). Gegenwärtig sind in der Republik Belarus mehr als 3450 Unternehmen mit Auslandsinvestitionen (Joint Ventures und Auslandsunternehmen) registriert. Sie sind mit Beteiligung von Firmen aus 81 Ländern der Welt, vorwiegend aus Deutschland, den USA, Polen, Italien und den Niederlanden gegründet. Die besten Aussichten für Auslandsinvestitionen haben solche Industriezweige wie Elektronik, Automobilbau, Petrolchemie, Holzbearbeitung, Produktion der Massenbedarfsartikel und der Nahrungsmittel, Verarbeitung der Sekundärrohstoffe.

Eine wichtige Rolle spielen bei der Gewinnung von Investitionen und dem Ausbau des Exportpotentials 6 freie Wirtschaftszonen: „Minsk“, „Gomel-Raton“, „Grodnoinvest“, „Brest“, „Witebsk“ und „Mogilew“.
Aufgabe 11. Beantworten Sie die Fragen zum Text!

  1. Welche Konkurrenzvorteile hat Belarus?

  2. Wie kann man die Grundrichtungen für Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit der Erzeugnisse der belarussischer Warenproduzenten und der gesamten Nationalwirtschaft bestimmen?

  3. Warum ist Belarus ein Knotenpunkt für die Erschließung neuer aussichtsvoller Absatzmärkte in den GUS-Staaten?

  4. Worüber verfügt das Land?

  5. Auf welchen Grundlagen beruht die staatliche Wirtschaftspolitik in der Republik Belarus?

  6. Nennen Sie die Industriezweige von Belarus.

  7. Welche Produkte werden in Belarus hergestellt?

  8. Mit welchen Ländern unterhält die Republik Belarus Handelsbeziehungen?

  9. Welche Rolle spielt der Außenhandel in der Republik Belarus?

  10. Nennen Sie die Wirtschaftszonen. Welche Rolle spielen sie bei der Gewinnung der Investitionen.



THEMA 9. WIRTSCHAFTSKREISLAUF
Aufgabe 1. Übersetzen Sie folgende Wörter ins Russische und behalten sie:


der Wirtschaftskreislauf

die Produktion

die Nachfrage

die Beschäftigung

die Wirtschaftslage

die Konjunktur

die Untersuchung

der Wirtschaftsablauf

erfolgen

der Tiefstand

die Depression

der Aufschwung

die Expansion

die Hochkonjunktur

der Boom

der Abschwung

die Rezession

der Unternehmer

die Absatzschwierigkeit

erreichen

die Investitionsbereitschaft

der Gewinn

der Verlust

der Preis

erwirtschaften

die Arbeitslosigkeit

die Produktionskapazität

der Höchststand

das Einkommen

der Lohn

steigen

der Bedarf

der Arbeitsnehmer

die Investition

der Höhepunkt

die Kapazität

die Entwicklung

die Fachkräfte

die Aktie

die Aktienbörse

die Kosten

sparen

der Arbeitsplatz

der Zins

der Kredit

finanzieren

der Konjunkturzyklus

der Betrieb

die Tätigkeit

der Haushalt

der Produktionsfaktor

die Entlohnung

der Gütermarkt

das Produkt

die Dienstleistung

der Geldstrom

der Export

der Import

die Rücklage

die Abschreibung

die Transaktion

die Subvention



Aufgabe 2. Lesen Sie diesen Text:
Konjunkturzyklen
Die wirtschaftliche Lage eines Landes verändert sich laufend. Es gibt Zeiten, in denen Produktion, Nachfrage und Beschäftigung ansteigen, und Zeiten, in denen sie zurückgehen. Diese ständige Veränderung der Wirtschaftslage bezeichnet man als Konjunktur. Untersuchungen haben ergeben, dass sich bestimmte Phasen des Wirtschaftsablaufes andauernd wiederholen, d.h. es gibt einen typischen Konjunkturverlauf. Dieser erfolgt wellenförmig und wiederholt sich alle 4-5 Jahre. Vier Konjunkturphasen können unterschieden werden:

- Tiefstand (Depression) - Hochkonjunktur (Boom)

- Aufschwung (Expansion) - Abschwung (Rezession)

Während des Tiefstandes (Depression) haben die Unternehmer aufgrund mangelnder Nachfrage große Absatzschwierigkeiten. Die Produktion erreicht ihren Tiefstand. Daher ist die Investitionsbereitschaft gering. Preise und Aktienkurse sinken. Dies hat zur Folge, dass statt Gewinnen vorwiegend Verluste erwirtschaftet werden. Produktionskapazitäten werden verringert, die Arbeitslosigkeit erreicht ihren Höchststand, Einkommen und Löhne gehen zurück.

Ein Aufschwung (Expansion) setzt ein, wenn die Nachfrage zunimmt. Denn dadurch erhöht sich die Produktion, wodurch wiederum mehr Arbeitsplätze benötigt werden. Dieser größere Bedarf an Arbeitsnehmern lässt die Löhne steigen. Höhere Löhne bewirken eine größere Nachfrage, die ihrerseits die Preise ansteigen lässt. Da nun Gewinne der Unternehmungen wachsen, lohnen sich Investitionen wieder. Die Aktienkurse steigen in dieser Phase.

Diese Entwicklung setzt sich fort bis zur Hochkonjunktur (Boom). Hier erreichen die Lohnsteigerungen und die Nachfrage ihren Höhepunkt. Die Kapazitäten der Unternehmen sind voll ausgelastet. An den Aktienbörsen erklimmen die Aktien Höchststände. Die Arbeitslosigkeit nimmt ab. Wegen fehlender Fachkräfte und um Kosten zu sparen rationalisieren viele Betriebe, was wiederum über Kredite finanziert wird. Die Zinsen steigen. Gestiegene Kosten werden auf die Preise abgewälzt.

Viele Unternehmen wollen das Risiko zu hoher Kosten für Produktionserweiterungen nicht eingehen, die Investitionen verringern sich. Andere Betriebe können die gestiegenen Kosten nicht mehr tragen und müssen ihre Tätigkeit einstellen. Arbeitskräfte werden entlassen. Die Nachfrage nimmt weiterhin ab. Der Abschwung (Rezession) setzt ein. Die Produktion wird weiterhin verringert. Betriebsschließungen mehren sich, große Arbeitslosigkeit entsteht. Die ersten Anzeichen einer erneuten Depression sind in Sicht, ein Konjunkturzyklus ist beendet, ein neuer beginnt.
Aufgabe 3. Schreiben Sie aus dem Text alle Wörter aus, die das Thema „Wirtschaft“ („Wirtschaftskreislauf“) betreffen.
Aufgabe 4. Machen Sie einen Plan des Textes.
Aufgabe 5. Erzählen Sie den Inhalt des Textes nach Ihrem Plan nach.
Aufgabe 6. Machen Sie sich mit dem Inhalt des Textes bekannt.
Der Wirtschaftskreislauf

Der Wirtschaftskreislauf ist ein Modell, das vereinfacht erklärt, wie die Wirtschaft eines Landes funktioniert. Im Modell des Wirtschaftskreislaufes gibt es Haushalte und Unternehmen. Die Unternehmen produzieren, während die Haushalte konsumieren. Dabei stellen die Haushalte die Produktionsfaktoren Kapital, Arbeit und Boden zur Verfügung. Die Unternehmen produzieren daraus Güter und Dienstleistungen. Ein einfaches Beispiel ist der Arbeiter, der Ende Monat vom Unternehmen seinen Lohn erhält. Bei diesem Vorgang wird Arbeit gegen Geld getauscht.
Der einfache Wirtschaftskreislauf
Das Modell des einfachen Wirtschaftskreislaufes (vgl. Abb. 1) stellt die wichtigsten Tauschbeziehungen zwischen Unternehmen und Haushalten dar.

Wie jedes ökonomische Modell ist es nicht ein genaues Abbild der Realität. Vielmehr wird die Realität stark vereinfacht dargestellt. Es werden nur die wichtigsten Zusammenhänge gezeigt.

In der Realität gibt es tausende verschiedene Haushalte. Nicht jeder dieser Haushalte gibt gleichviel Geld aus oder besitzt gleichviel Boden. Trotzdem werden alle diese unterschiedlichen Haushalte zusammengezählt und als ein einziger Akteur aufgeführt. Denn sie haben grundsätzlich das gleiche Ziel: Sie bieten ihre Produktionsfaktoren an und erhalten dafür in der Regel Geld, mit dem sie wiederum etwas kaufen können.

Das Gleiche gilt für die Unternehmen. Es gibt die verschiedensten Unternehmen, doch alle erbringen eine Leistung, für die sie Produktionsfaktoren benötigen. So bilden sie das Gegenstück zu den Haushalten.
Haushalte

Die Haushalte treten in diesem Modell als Konsumenten auf und stellen Produktionsfaktoren zur Verfügung.

Als Konsumenten geben sie ihr Geld aus, um Güter und Dienstleistungen zu kaufen.

Sie besitzen aber auch die Produktionsfaktoren Boden, Arbeit und Kapital. Diese stellen sie den Unternehmen gegen ein Entgelt zur Verfügung. Wenn sie beispielsweise nicht ihr ganzes Geld ausgeben möchten, können sie dieses auch den Unternehmen verleihen. In diesem Fall wird das Geld als Produktionsfaktor genutzt, um neue Güter herzustellen.
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Abb. 1: Der einfache Wirtschaftskreislauf (Geld- und Güterströme) in Anlehnung an Brunetti (2009)
Unternehmen

Im einfachen Wirtschaftskreislauf gibt es neben den Haushalten nur noch die Unternehmen. Diese produzieren Güter und Dienstleistungen, welche sie dann den Haushalten verkaufen.

Ein Blick auf Abbildung 1 zeigt, wie dies funktioniert. Der Pfeil von den Haushalten zu den Unternehmen mit der Bezeichnung „Arbeit, Kapital und Boden“ bezeichnet die Produktionsfaktoren. Die Haushalte stellen diese den Unternehmen zur Verfügung, damit diese ihre Produkte herstellen können. Das fertige Produkt verkaufen die Unternehmen dann an die Haushalte. Dies symbolisiert der Pfeil, welcher von den Unternehmen zu den Haushalten führt und mit „Güter und Dienstleistungen“ bezeichnet ist.

Güterströme (inkl. Produktionsfaktoren)
Für die Herstellung von Gütern benötigt ein Unternehmen gewisse Ressourcen. Diese heißen allgemein Produktionsfaktoren. Im Modell des Wirtschaftskreislaufes gibt es die drei Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Boden. In anderen ökonomischen Modellen gibt es auch andere Einteilungen. Dies hängt immer davon ab, welche Fragen man beantworten möchte und welche Annahmen für das Modell getroffen wurden.

Der Produktionsfaktor Arbeit betrifft das bereits erwähnte Beispiel der Lohnzahlung. Die Menschen arbeiten für ein Unternehmen und erhalten als Gegenleistung am Ende des Monats den Lohn ausbezahlt.

Den Produktionsfaktor Kapital erhalten die Unternehmen von den Haushalten in Form eines Kredites ausgeliehen. Nach einer festgelegten Zeitdauer müssen die Unternehmen den geliehenen Betrag plus die Zinsen („Nutzungsgebühr“) an die Haushalte zurückzahlen.

Den Produktionsfaktor Boden verpachten die Haushalte an die Unternehmen. Im Gegenzug erhalten die Haushalte dafür Pachtzinsen.

Mit Hilfe dieser Produktionsfaktoren können die Unternehmen alle benötigten Güter und Dienstleistungen produzieren. Diese verkaufen sie wiederum an die Haushalte. In Abbildung 1 symbolisiert dies der Güterstrom-Pfeil mit dem Namen „Güter und Dienstleistungen“.
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Abb. 2: Der erweiterte Wirtschaftskreislauf (nur ausgewählte Geldströme) in Anlehnung an Brunetti (2009)
Geldströme

Ein Tausch besteht aus einer Leistung und einer Gegenleistung. Eine dieser Aktionen erfolgt meist in Form von Geld. Auf der einen Seite bezahlen die Unternehmen für die Nutzung der Produktionsfaktoren. Auf der anderen Seite kaufen die Haushalte Güter und Dienstleistungen und bezahlen diese mit Geld.
Der erweiterte Wirtschaftskreislauf

Der einfache Wirtschaftskreislauf ist schnell zu verstehen, da er nicht sehr kompliziert ist. Durch seine Einfachheit kann er jedoch nicht alle wirtschaftlichen Phänomene erklären. Aus diesem Grund gibt es den erweiterten Wirtschaftskreislauf. Dieser baut auf dem einfachen Wirtschaftskreislauf auf.

Neben den beiden Akteuren Haushalte und Unternehmen kommen neu noch der Staat, die Banken und das Ausland hinzu. Dadurch sind auch mehr Güter- und Geldströme möglich. In Abbildung 2 müsste es richtigerweise zwischen allen Akteuren einen Pfeil für den Geldstrom und einen Pfeil für den Güterstrom geben. Beispielsweise gilt der Güterstrom von den Unternehmen zu den Haushalten aus Abbildung 1 immer noch. Würde man alle diese Pfeile einzeichnen, wäre die Grafik jedoch unübersichtlich. Aus diesem Grund sind in Abbildung 2 nur einige ausgewählte Geldströme eingezeichnet. Jeder dieser Geldströme hat einen Güterstrom in entgegengesetzter Richtung. So gibt es beispielsweise beim Pfeil „Zahlung für Importe“ noch einen Güterstrom mit der Bezeichnung „Importe“. Dieser Pfeil ist jedoch nicht eingezeichnet, da in Abbildung 2 nur Geldströme eingezeichnet sind.
Unterscheidung wirtschaftlicher Transaktionen

Es gibt einseitige und zweiseitige Transaktionen. Bis jetzt haben wir immer zweiseitige Transaktionen betrachtet und diese als Tausch bezeichnet. Bei einer zweiseitigen Transaktion tauschen zwei Akteure eine Leistung und eine Gegenleistung aus.

In der Realität gibt es aber auch einseitige Transaktionen. In einem solchen Fall erhält jemand eine Leistung, ohne dafür etwas zu geben beziehungsweise ohne eine (direkte) Gegenleistung zu erbringen. Ein anderer Name für einseitige Transaktionen ist „Transferzahlungen“. Viele dieser Transferzahlungen macht der Staat. So unterstützt er beispielsweise bedürftige Menschen mit Sozialhilfe. Dies ist eine der Transferzahlungen des Staates an die Haushalte. In der Abbildung 2 sind diese durch den Pfeil „Transferzahlungen (sozialer Ausgleich)“ dargestellt.
Staat

Der Staat ist ein neuer Akteur im erweiterten Wirtschaftskreislauf. Dadurch wird es neu möglich die verschiedenen Tätigkeiten des Staates zu erklären. So können die im vorherigen Abschnitt erwähnten Transferzahlungen im Modell integriert werden. Der Staat gibt jedoch noch für andere Tätigkeiten Geld aus. Welche Ausgaben dies sind, wird im Kasten Profi-Wissen erklärt.

Damit der Staat Geld ausgeben kann, benötigt er auch eine Einnahmequelle. Dies sind Steuern, welche auch in Abbildung 2 eingezeichnet sind. Dadurch zeigt sich auch die spezielle Rolle, die der Staat in der Wirtschaft eines Landes einnimmt. Auf der einen Seite darf nur er Steuern erheben. Auf der anderen Seite verlangen die Bürger vom Staat, dass er gewisse Aufgaben (beispielsweise den Unterhalt der Schweizer Strassen) wahrnimmt.
Banken und Finanzinstitute

Neue Akteure im erweiterten Wirtschaftskreislauf sind auch Banken und Finanzinstitute. Denn in der Realität vergeben die Haushalte die Kredite nicht selber an die Unternehmen. Vielmehr nehmen die Banken eine Vermittlungsfunktion zwischen den Haushalten und den Unternehmen ein.

So kann ein Haushalt sein Geld auf die Bank bringen und erhält von der Bank im Gegenzug Zinsen. Die Bank nimmt das Geld und gibt es als Kredit an die Unternehmen weiter. Für den Kredit müssen die Unternehmen ebenfalls Zinsen zahlen. Diese sind höher als die Zinsen, welche die Haushalte erhalten. Mit der Differenz zwischen diesen beiden Zinssätzen verdienen die Banken ihr Geld.

Wenn also eine Person ihr Geld auf die Bank bringt, investieren es die Banken in die Unternehmen. Aus diesem Grund wird in der Volkswirtschaftslehre vereinfacht gesagt, dass Sparen auch Investieren bedeutet.
Ausland

Der letzte neue Akteur ist das Ausland. Dieser kommt hinzu, da in der Realität jedes Land in irgendeiner Form Handel mit anderen Ländern betreibt. Auch hier wird das Ausland, das aus vielen verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Handelspartnern besteht, als Einheit zusammengefasst. Genauere Informationen, weshalb Länder Handel betreiben, finden sich im Artikel über die komparativen Vorteile des Handels.
Import

In der Abbildung 2 ist der Geldstrom „Zahlung für Importe“ eingezeichnet. Dieses Geld wird an ein ausländisches Unternehmen überwiesen, damit man im Gegenzug das importierte Gut erhält. Der entsprechende Güterstrom „Importe“ ist zur Vereinfachung in Abbildung 2 nicht eingezeichnet. Neben Haushalten können auch Unternehmen (oder der Staat) Güter importieren. Häufig werden Güter aus dem Ausland importiert, die es in der Schweiz nicht zu kaufen gibt oder im Ausland billiger sind. Beispiele dafür sind die Bestellung von Büchern über das Internet oder der Einkauf im angrenzenden Ausland.

Neben Gütern können auch Produktionsfaktoren importiert werden. Ein solches Beispiel sind deutsche Staatsangehörige, welche in die Schweiz kommen, um zu arbeiten. In diesem Fall wird aus Deutschland der Produktionsfaktor Arbeit importiert.
Export

Der Export ist das Gegenteil des Imports. So werden Güter und Dienstleistungen (oder auch Produktionsfaktoren) gegen Geld ins Ausland geliefert. Berühmte Beispiele für die Schweiz sind Schokolade, Käse und Schweizer Uhren.

Wie bei den Importen können auch bei den Exporten Produktionsfaktoren gehandelt werden. Die Schweiz ist ein relativ reiches Land. Dies führt dazu, dass die Schweizer über viel Kapital verfügen. Dieses Kapital muss jedoch nicht nur in der Schweiz angelegt werden. So kann ein Haushalt beispielsweise ausländische Aktien kaufen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die Bank das von den Haushalten einbezahlte Geld nutzt, um auch Kredite an ausländische Unternehmen zu vergeben.

Also, fassen wir alles zusammen:
Einfacher Wirtschaftskreislauf

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Einfacher Wirtschaftskreislauf
Dieses Modell (Wirtschaft) reduziert das Wirtschaftsleben auf zwei Teilnehmer, die privaten Haushalte einerseits, die Unternehmen andererseits. Der Wirtschaftskreislauf stellt die wesentlichen Geldströme und Güterströme zwischen beiden dar.

Bei dieser Betrachtungsweise bringt der Haushalt die Produktionsfaktoren auf und produziert keine Güter. Für das Bereitstellen der Produktionsfaktoren, insbesondere ihrer Arbeitskraft, aber auch z.B. Mieten, wird der Haushalt von den Unternehmen entlohnt. Diese Form der Entlohnung bezeichnet man als Faktoreinkommen.

Die gesamte Entlohnung gibt der Haushalt auf dem Gütermarkt für Produkte und Dienstleistungen der Unternehmen aus. Somit ist der Kreislauf geschlossen.
Aufgabe 7. Erläutern Sie den Wirtschaftkreislauf, indem Sie an einem konkreten Beispiel die beiden "Ströme" und deren Beziehung zueinander durchspielen.
Aufgabe 8. Erläutern Sie die Ströme innerhalb eines Monopoly-Spiels (das Sie hoffentlich kennen).
Aufgabe 9. Halten Sie die konkreten Aufgaben von privaten Haushalten und Unternehmen in einer Tabelle fest.
Aufgabe 10. Wie können Sie die Person Unternehmer (also der Besitzer des Unternehmens) in das Modell einordnen? Was ist sein Beitrag im Kreislauf?


Erweiterter Wirtschaftskreislauf
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Der erweiterte Wirtschaftskreislauf
Der Wirtschaftskreislauf mit Kapitalsammelstellen schließt die Möglichkeit ein, dass Haushalte nicht ihr gesamtes Einkommen konsumieren, sondern auch ein Teil davon sparen. Die Ersparnisse fließen an eine Kapitalsammelstelle. Diese darf hier nicht als Bank verstanden werden, sondern als jede Form von Vermögensbildung. Aus der Ersparnis fließen ebenfalls Einkommen, nämlich Zinserträge.

Auch die Unternehmen leisten einen Beitrag zur Vermögensbildung, etwa indem sie Rücklagen bilden (entspricht einer Ersparnis der Unternehmen) oder Abschreibungen auf ihre Produktionsanlagen vornehmen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden diese Geldströme in der Grafik nicht dargestellt.

Die Kapitalsammelstellen stellen die Spargelder dem Unternehmenssektor für Investitionen in Produktionsanlagen zur Verfügung.

Eine Verzinsung des zur Verfügung gestellten Kapitals wird den Haushalten in Form von Faktoreinkommen gezahlt.

Betrachtet man die den Kapitalsammelstellen zufließenden und die von ihnen abfließenden Geldströme, so wird eine wesentliche Bedingung deutlich, die erfüllt sein muss, damit sich der Kreislauf im Gleichgewicht befindet: In einer Volkswirtschaft müssen Sparen und Investieren übereinstimmen.
Aufgabe 11. Erläutern Sie in eigenen Worten die Funktion der Kapitalsammelstellen.
Aufgabe 12. Veranschaulichen Sie auch hier den Wirtschaftskreislauf an einem konkreten Beispiel.
Der Staat beeinflusst den Wirtschaftskreislauf in mehrfacher Hinsicht. Einerseits kassiert er Steuern und Sozialabgaben von den Wirtschaftssubjekten. Andererseits zahlt er Einkommen (Löhne und Transfereinkommen) an die Haushalte und tätigt bei den Unternehmen Käufe (staatlicher Konsum).

Die Beziehungen des Staates zu den Kapitalsammelstellen verdeutlichen die Ambivalenz staatlicher Aktivitäten. Ist in einer Volkswirtschaft das Sparen größer als die Investitionen, die Wirtschaft also im Ungleichgewicht, so kann eine Staatliche Kreditaufnahme (Staatsverschuldung) ein Gleichgewicht herstellen (Kreditangebot = Kreditnachfrage).
Aufgabe 13. Erläutern Sie in eigenen Worten die Funktion des Staates.
Aufgabe 14. Veranschaulichen Sie auch hier den erweiterten Wirtschaftskreislauf an einem konkreten Beispiel.
Aufgabe 15. In welcher Weise sind Subventionen in den Wirtscahftskreislauf einzuordnen?
Aufgabe 16. Sprechen Sie zum Thema “Wirtschaftskreislauf”.

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